Tagebuch: Fragment eines Lebens

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Albert Langen, 1906 - 285 Seiten
 

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Häufige Begriffe und Wortgruppen

Beliebte Passagen

Seite 98 - Der König sprach's, der Page lief; Der Knabe kam, der König rief: Laßt mir herein den Alten! Gegrüßet seid mir, edle Herrn, Gegrüßt ihr, schöne Damen! Welch reicher Himmel!
Seite 7 - ... von menschlicher Freiheit und Abhängigkeit, sein Verständnis des großen Weltzusammenhanges, seine Ansicht über Vorsehung und Schicksal in einer poetischen Erfindung ausdrücken müssen, welche Tun und Leiden eines bedeutenden Menschen in großen Verhältnissen aus dem Innern desselben herleitet. Es ist ferner deutlich, daß dem Dichter obliegt, diesen Kampf zu einem Schluß zu führen, welcher die Humanität und Vernunft der Hörer nicht verletzt, sondern befriedigt.
Seite 226 - Ich lebe gern und habe wohl stets mehr und freier genossen als die Mehrzahl meiner Mitmenschen. Dazu hab' ich mich nicht immer gern bekannt — es gab eine lange Zeit in meinem Leben, wo ich mich meiner natürlichen Genußfreudigkeit schämte. Ich war zwar nie ein Christ, aber ich glaubte zeitweise Sozialdemokrat sein zu müssen...
Seite 256 - Doch immer wieder irrte mein Blick ins Leere ab: Ich sah und fühlte die Hände meiner lieben Frau, die weich und still in ruhender Güte sich nach mir hersehnen aus der Ferne — deine Hände, die allein die Wirrnis dumpfen Wollens je gebannt — , und ich gedachte jener Stunde, da mir einst im Tode diese Hände stummen Trost verleihn.
Seite 8 - Der moderne Dichter hat dem Zuschauer die stolze Freude zu bereiten, daß die Welt, in welche er ihn einführt, durchaus den idealen Forderungen entspricht, welche Gemüt und Urteil der Hörer gegenüber den Ereignissen der Wirklichkeit erheben.
Seite 256 - Im Lande der Torheit küßt ich die Hände der schönen Fraun, sie waren schmeichelnd und weiß, mit blitzenden Ringen geschmückt. Ich lachte wohl auch beim lieblich klingenden, lockenden Wort und eitel genoß ich des eigenen spielenden Übermuts.
Seite 227 - Pflicht, meine Kräfte in den Dienst einer guten Sache zu stellen. Das ist jetzt vorbei. Ich habe gelernt, daß man diese gute Sache selber ist, und seitdem bemühe ich mich, meine Kräfte in meinen Dienst zu stellen.
Seite 179 - Dies alles ist ein Spiel, das ihr die Gottheit macht; Sie hat die Kreatur um ihretwill'n erdacht.
Seite 227 - Toskanischer Frühling Das Erste sei, daß man der Welt sich freue, sich vor den Ändern froh empfinden lerne — in stiller Nähe wie in bunter Ferne Das Alte frisch genieße wie das Neue. Doch schaff' dir auch ein Herz voll stolzer Treue, eins in sich selbst und seinem tiefsten Kerne!

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