LebenserinnerungenFontane, 1891 - 379 Seiten |
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Häufige Begriffe und Wortgruppen
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Beliebte Passagen
Seite 11 - Leinewand gehüllt, die ehemals grau gewesen war. Die leinene Jacke ging bei den Knaben bis an den Bauch, und zwischen Hose und Jacke blieb eine Handbreit Raum, wo sich das Hemd oder der bloße Leib präsentirte.
Seite 16 - Rüben gegessen, die zu Mittag gekocht und am Abend wieder aufgewärmt wurden. Einige Bauern kochten für die halbe Woche auf einmal. Von Weihnachten bis Ostern wurden in derselben Weise täglich zweimal Erbsen gegessen, die mit Rüböl mundgerecht gemacht waren, und von Ostern bis die frischen Gemüse herankamen
Seite 13 - ... daß ich an den Sonn= und Feiertagen von 3-5 Uhr in der Schule für Frauen und Jungfrauen Vorträge halten würde. Am nächsten Sonntage war die Schule ganz voll. Ich schilderte nun das Leben von tugendhaften Frauen und Jungfrauen, gab praktische Winke für Kindererziehung, machte sie aufmerksam auf gute Sitten und schlechtes Betragen, schilderte den Segen der ersteren und die schlimmen Folgen des letzteren und munterte sie dann auf, das Gute zu wählen und das Böse zu verabscheuen. Am Schlusse...
Seite 13 - ... Kinder lernten mit Lust und Eifer und keines versäumte je die Schule. Mit ganzer Seele hingen sie an mir. Sie zu bilden, war meine größte Lust und Freude. Am Sonntage versammelte ich sie in der Schule und führte sie nach Heddinghausen eine halbe Stunde weit zur Pfarrkirche, zu der vier Dörfer gehörten. Als nun der Frühling herankam, erklärten die Bauern und Tagelöhner, daß sie ihre Kinder im Sommer nicht zur Schule schicken könnten, denn im Sommer hätten sie nie Schule gehabt, und...
Seite 13 - ... dafür angaben, bestanden darin, daß sie im Sommer der Herrschaft Dienste leisten müßten. Ein Kötter, der ein oder zwei Pferde hielt, mußte 18 Spanndienste, die Tagelöhner 18 Handdienste thun und zu jeder Zeit dazu bereit sein. Die Dienste dauerten von Morgens 8-12 und am Nachmittage von 2-6. Ich sah wohl ein, daß die Eltern, wenn sie der Herrschaft dienten, ihre kleinen Kinder zu Hause nicht ohne Aufsicht lassen konnten; aber es lag auch klar am Tage, daß die Schüler das, was sie im...
Seite 1 - Schulbildung, nicht die eines 8— 9jährigen Schülers; ja im Rechnen sind diese viel weiter, weil bei uns kein Rechnen vorkam. Als ich nun der Schule entlassen war, sollte ich meines Vaters Geschäft erlernen, wozu ich gar keine Lust hatte. An nichts hatte ich mehr Freude, als am Lernen; aber meinem Vater waren die Gelehrten zuwider, und ich mußte mich fügen. Ich bat ihn, mich zu einem Vicar Schmale zu schicken, der Knaben im Lateinischen.
Seite 324 - Wanderungen durch die Mark Brandenburg«. »Im Herbst 1859«, erzählt Wilhelm Lübke in seinen »Lebenserinnerungen«, »durfte ich meinen lieben Freund Theodor Fontane auf einer seiner >Wanderungen durch die Mark< begleiten. Es wanderte sich mit ihm ganz prächtig. Wir waren beide gut zu Fuß, beide mitteilsam, und so wurde unsere Reise durch die Altmark mir höchst genußreich. Während er in den Kirchen den historischen Erinnerungen nachging, machte ich Jagd auf ihre kunstgeschichtlichen Denkmäler...
Seite 1 - Jahr alt war, wurde ich in die dortige Elementarschule gebracht, worin ich lesen, schreiben, biblische Geschichte und den Katechismus lernte. Andere Gegenstände kamen nicht vor, weder Rechnen noch deutsche Sprache, noch weniger andere Realien. Der Lehrer, Schelte mit Namen, war dem Trunke ergeben. Am Nachmittage schlief er regelmäßig in seinem Lehnstuhle, während der ganzen Schulzeit. Da nun jeder Schüler einzeln an den Katheder treten und seine Lection aufsagen mußte, so beeilte sich Jeder,...
Seite 13 - Rath wurde immer befolgt. Die Kinder lernten mit Lust und Eifer und keines versäumte je die Schule. Mit ganzer Seele hingen sie an mir. Sie zu bilden, war meine größte Lust und Freude. Am Sonntage versammelte ich sie in der Schule und führte sie nach Heddinghausen eine halbe Stunde weit zur Pfarrkirche, zu der vier Dörfer gehörten. Als nun der Frühling herankam, erklärten die Bauern und Tagelöhner, daß sie ihre Kinder im Sommer nicht zur Schule schicken könnten, denn im Sommer hätten...
Seite 14 - Uhr morgens bis 8, und am Nachmittag von 12-2 Uhr Unterricht zu ertheilen, womit sie ganz zufrieden waren. Es fehlte dann auch kein Kind in der Schule, und die Absentenliste hatte nie ein Kind zu verzeichnen. Die Kinder hingen mit ganzer Liebe an mir und ich habe in den 4V2 Jahren nur einmal nöthig gehabt, ein Kind körperlich zu bestrafen.