Geschichte der Juden in Portugal

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Springer Berlin Heidelberg, 01.01.1867 - 368 Seiten
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Beliebte Passagen

Seite 189 - Hoflager hielt. Er wurde von dem Könige fehr ehrenvoll aufgenommen und sprach zu ihm: „Ich bin ein Hebräer und fürchte den Herrn, den Gott des Himmels ; mein Bruder, der König der Juden, hat mich hierher zu Dir, Herr und König, um Hilfe gesandt. Sei demnach unser Helfer, auf daß wir gegen den Türken Soliman in den Krieg ziehen und das heilige Land seiner Gewalt entreißen können.
Seite 112 - Ich wandte mich an meine Freunde, welche die Gunst des Königs besaßen, daß sie für mein Volk bäten, und die Vornehmsten redeten vereint dem Könige mit aller Macht zu, daß er jene Befehle des Zornes zurücknehmen und seinen Vorsatz zur Vernichtung der Juden aufgeben möge. Aber wie die taube Otter verschloß er sein Ohr und wollte niemand antworten. Auch stand die Königin mit mächtiger Beredsamkeit ihm zur Seite und bestärkte ihn darin, das einmal begonnene Werk auszuführen. Und so bemühten...
Seite 92 - Habe in ßesitz und richtete das ganze königliche Haus zugrunde. Auch gegen mich, der ich nicht Unrecht in meiner Hand, nicht Trug im Munde führte, wütete er, weil ich in früheren, glücklicheren Tagen zu jenen nun verfolgten Edlen zärtliche Freundschaft gehegt und sie sich gerne Rat bei mir geholt hatten. Schwerer Vergehen ward ich vom Landesherrn angeklagt; er wandte seinen mächtigen Haß gegen mich und zählte mich zu den Verschwörern. Denn jene, meinte er, hätten nichts unternommen, das...
Seite 92 - Diese Nachricht bewog mich, mein Erbteil zu verlassen, die Frau, die der Herr mir bestimmt, die Kinder, die er mir verliehen hatte und all das Meinige. In der Nacht stand ich auf und machte mich auf den Weg, um vor dem bösen Herrn, dem Unglücke, zu entfliehen. Und da mein Geschick so plötzlich herangekommen war, wie der Sturmwind die Spreu hinwegrafft, konnte ich nichts von meiner Habe retten und kam nur mit dem Leben davon. Am andern Morgen war schon in Pharaos Haus...
Seite 93 - Abravanel trefflich vorbereitet: er hat seine Aufgabe in einer Weise gelöst, daß seine Verdienste um die Erklärung der Bibel von allen jüdischen und christlichen Forschern selbst noch heute bereitwillig anerkannt und gewürdigt werden. Es haben wohl selten die Schriften eines jüdischen Gelehrten aus dem Mittelalter so allgemeine Verbreitung auch unter den Christen gefunden, als die des Don Isaak Abravanel; mehr als dreißig christliche Theologen, unter ihnen Männer wie Alling, Buddeus, Constantin...
Seite 93 - König nun sah, daß er mir das Leben nicht rauben konnte, daß ich den Weg gegangen, auf den Gott mich gesandt, da wüthete sein Zorn und er behandelte mich wie seinen Feind.
Seite 89 - Zufrieden saß ich in meiner Heimat, in einem an Gütern reichen väterlichen Erbe, in einem von göttlichem Segen erfüllten Hause zu Lissabon, der berühmten Hauptstadt des Königreichs Portugal...
Seite 112 - ... Land, daß sie nicht ferner in meinem Lande wohne und nicht bestehe vor meinen Augen?" — Zu jener Zeit befand ich mich an dem Hofe des Königs und mühte mich ab mit Bitten; dreimal flehte ich vor ihm und sprach: „Hilf, o König, warum willst du so mit deinen Knechten verfahren? Lege uns doch auf, daß wir Gaben und Geschenke bringen, und was einer aus dem Hause Israel besitzt, das wird er hingeben um sein Land.
Seite 92 - Taten, die ich nicht veranlaßt hatte, ja die mir nicht in den Sinn gekommen waren. Mitten in dieser Verwirrung erhielt ich die Unglücksbotschaft, der König habe befohlen, ich solle...
Seite 113 - Jehuda vertrieben ward aus seinem Lande in die Fremde. Und einer sprach zum andern: „Wir wollen einander stärken in unserm Glauben und in der Lehre unseres Gottes vor der Stimme der Lästerer, vor dem tobenden Feinde. Lassen sie uns am Leben, so leben wir, und töten...

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