Jonathan Swift und G. Ch. Lichtenberg: zwei satiriker des achtzehuten jahrhunderis

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W. Hertz. (Bessersche buchhandlung.), 1886 - 84 Seiten
 

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Häufige Begriffe und Wortgruppen

Beliebte Passagen

Seite 80 - Wir wissen mit weit mehr Deutlichkeit, daß unser Wille frei ist, als daß alles, was geschieht, eine Ursache haben müsse. Könnte man also nicht einmal das Argument umkehren und sagen: Unsere Begriffe von Ursache und Wirkung müssen sehr unrichtig sein, weil unser Wille nicht frei sein könnte, wenn sie richtig wären?
Seite 72 - Das Traurigste, was die französische Revolution für uns bewirkt hat, ist unstreitig das, daß man jede vernünftige und von Gott und Rechts wegen zu verlangende Forderung als einen Keim von Empörung ansehen wird.
Seite 40 - Weh! weh! Du hast sie zerstört, Die schöne Welt, Mit mächtiger Faust, Sie stürzt, sie zerfällt!
Seite 58 - Ein neuer Dionys rief von der Seine Strande Sophistenschwärme her für seinen Unterricht; Ein Plato lebt in seinem Lande Und diesen kennt er nicht l" Die Ablehnung durch den König übte auf Mendelssohn ungeahnte Wirkung.
Seite 63 - Ich meine, das sei ein Plan von überraschender Kühnheit und Bedeutung, zumal Lichtenberg ihn im weitesten und freiesten Sinn zu erfüllen versucht hat. Nur freilich ging er nicht systematisch vor, sondern begnügte sich mit aphoristischen Sammlungen von Beobachtungen, die sich Niemand die Mühe gab zu verknüpfen.
Seite 77 - Räderwerts von der Mangelhaftigkeit der ganzen Maschine bedingt ist. In allen Ansichten Lichtenbergs, über Hohes und Tiefes, liegt die Grille mit der Wahrheit, die Einbildung mit der Ueberzeugung , die Wärme der Phantasie und selbst des Herzens mit der Kälte des Verstandes im Kampfe: und dieß, in einer ästhetischen Charakterform objeclivirt, würde vielleicht eines der größten Themen geben, das sich die humoristische Dichtung stellen könnte: die Unzulänglichkeit und Verlassenheit, die Rath...
Seite 78 - Aufgaben sein, die sich die humoristische Dichtung stellen könnte: die Unzulänglichkeit und Verlassenheit, die Rat- und Hilflosigkeit des menschlichen Geistes, der gern überall rechnen und beweisen möchte, und sich im höchsten Falle bei einer Wahrscheinlichkeitsrechnung beruhigt.

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