Griechische tragoedien: bd. Sophokles. Oedipus [tyrannus

Cover
Weidmannsche buchhandlang, 1899
 

Inhalt

Andere Ausgaben - Alle anzeigen

Häufige Begriffe und Wortgruppen

Beliebte Passagen

Seite 146 - Töchter die güldenen Äpfel. Da steht der Palast, wo der König der Götter die Hochzeit begangen, da sprudelt der Nektar, da spendet die Erde, die ew'ge, den Göttern die Speise des seligen Lebens.
Seite 119 - Dort wagt der Hirt die Herde nicht zu treiben, nie hat der Sichel Schneide sie berührt, jungfräulich ist die Au', und nur die Biene, die heil'ge, schwärmt durch ihren Frühlingsflor : denn Keuschheit ist die Nymphe, die sie tränkt, und keine Blume gönnt sie der Gemeinheit.
Seite 282 - ... eitelkeit, die sich selbst zum sieger ausruft, eine sinnlose zerstörungslust, die Mykenes mauern aus den fugen reifsen will: er ruht nicht, bis er wieder blut vergiefst, sein eigenes blut. so rast er bis zur physischen erschöpfung. und keinesweges ist der ausbruch der raserei in seinem charakter unvorbereitet, als er die gefahr der seinen erfahren hat, flammt er ebenso in jähem sinnlosem zorne auf, will ganz Theben zusammenschlagen...
Seite 102 - Kein gemeines Weib: ...Sie ist durchaus eine Frau der vornehmen Welt, kennt und erfüllt ihre Pflichten: sie hat Mann und Kinder, Verwandte und gesellschaftliche Stellung und weiß die Rücksichten, die sie allen schuldig ist, wohl zu wahren. Ihr Ruf ist tadellos. Aber ein innerliches Verhältnis hat sie zu Kindern und Mann nicht, geschweige zu etwas anderm.
Seite 57 - Nichts soll man fürchten, glauben soll der Mensch, daß Zufall nur regiert und Vorsehung in keinem Falle sich beweisen läßt. Man lebt, wie's eben geht, von heut auf morgen. Die Mutterehe vollends fürchte nicht, die hat so mancher schon im Traum vollzogen.
Seite 309 - ... wenn man den tag dahinlebt unbekümmert, was uns der abend bringe, denn die zeit vermag nicht unsre wünsche zu erfüllen, sie kommt, gibt was sie hat, und ist vorüber.
Seite 12 - Aber es ist sehr bemerkenswert, daß in diesem Drama kein Gott direkt handelnd eingreift. Apollons Sprüche bringen freilich die Handlung in Bewegung, aber er tut nichts und hat nichts getan als die Wahrheit den Sterblichen mitgeteilt, auch über die Zukunft, die seiner Allwissenheit bekannt ist und die er den Menschen mitteilt, wenn er will, soweit er will*, wie er will, in Delphi, durch den Seher, den Vogelflug und auf vielen anderen Wegen. Damit bestimmt er die Zukunft nicht, und es tut der menschlichen...
Seite 327 - Und einer sah den andern fragend an „ist das ein Scherz des Herrn? Ist er von Sinnen?" Er aber wandelt' auf und ab im Hause, und als er mitten auf dem Flure stand, war er nach seinem Wort in Megara, 985 trat in das Zimmer, warf sich, wie er war, zu Boden, um das Frühmal einzunehmen.
Seite 329 - ... er nun vor dem Kyklopenbau, die tür weicht aus den angeln, und es streckt mutter und kind derselbe pfeil zu boden, und weiter jagt er zu des greises mord. da trat ein gott dazwischen, sichtbarlich erschien ein bild, ganz deutlich zu erkennen: Athena war's, den erzgespitzten speer leicht in der linken wiegend. und sie warf ein felsstück an die brust des Herakles. das hemmt...
Seite 156 - ... ich's besser. und das ist natürlich. denn was gebildeter geschmack verwirft hat für das ohr der menge vollsten klang. und doch, das unglück kam; -ich muss der zunge die zügel lösen. so beginn' ich denn mit dem, was du als ersten angriffspunkt geschickt gestellt hast. weil ich nichts darauf erwidern würde, sollt

Bibliografische Informationen