Deutsche Rundschau, Band 14

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Rudolf Pechel
Gebrüder Paetel, 1878
 

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Häufige Begriffe und Wortgruppen

Beliebte Passagen

Seite 470 - Wir wollen, dem Leibe nach, Bürger unserer Zeit seyn und bleiben, weil es nicht anders seyn kann; sonst aber und dem Geiste nach ist es das Vorrecht und die Pflicht des Philosophen wie des Dichters, zu keinem Volk und zu keiner Zeit zu gehören, sondern im eigentlichen Sinne des Wortes der Zeitgenosse aller Zeiten zu seyn.
Seite 272 - Puristen zu erzeugen, die sich gleich Fliegen an den Rand unserer Sprache setzen und mit dünnen Fühlhörnern sie betasten.
Seite 262 - Die Hoffnung nicht allein Auf holde Täuschung, auch der Wunsch entschlief. So ruh' für immer. Lange Genug hast du geklopft. Nichts hier verdient Dein reges Schlagen, keines Seufzers ist Die Erde wert. Nur Schmerz und Langweil bietet Das Leben, andres nicht. Die Welt ist Kot.
Seite 262 - Ergieb dich denn! Verzweifle Zum letzten Mal! Uns Menschen hat das Schicksal Nur eins geschenkt, den Tod. Verachte denn Dich, die Natur, die schnöde Macht, die verborgen herrscht zu unsrer Qual, Und dieses Alls unendlich nicht'ge Öde.
Seite 256 - Eristenz sein Thema, auf jeder Seite seiner Werke stellt er ihn dar, jedoch in einer solchen Mannigfaltigkeit von Formen und Wendungen, mit solchem Reichthum an Bildern, daß er nie Ueberdruß erweckt, Vielmehr durchweg unterhaltend und erregend wirkt.
Seite 424 - Die Befreiung der Arbeit muß das Werk der Arbeiterklasse sein, der gegenüber alle anderen Klassen nur eine reaktionäre Masse sind.
Seite 237 - Die einzigen, die er achtet, sind ihm die Aristokraten, die reinen und die es mit Bewußtsein sind. Um sie von der Herrschaft zu verdrängen, braucht er eine Kraft, die er allein in den Proletariern findet, deshalb hat er sein System auf sie zugeschnitten. Trotz allen seinen Versicherungen vom Gegenteil, vielleicht gerade durch sie, habe ich den Eindruck mitgenommen, daß seine persönliche Herrschaft der Zweck all seines Treibens ist.
Seite 469 - Sie finden, daß wir dem philosophischen Geist keineswegs verbieten, diese Materie zu berühren: nur soll er in den jetzigen Welthändeln nicht Parthey nehmen, und sich jede bestimmte Beziehung auf irgend einen particulären Staat und eine bestimmte Zeitbegebenheit enthalten.
Seite 464 - Meine Laune ist seit einiger Zeit recht sehr gleichförmig ruhig und behaglich. Ich kann nicht leugnen, daß ich sehr wohl zufrieden bin, dabei finde ich, daß in uns selbst die Quelle der Schwermut und Fröhlichkeit ist. Seit ich mit mir selbst mehr einig bin, finde ich auch außer mir mehr Freude», schrieb er nach Dresden.
Seite 237 - Aber ich habe die Überzeugung, daß der gefährlichste persönliche Ehrgeiz in ihm alles Gute zerfressen hat. Er lacht über die Narren, welche ihm seinen Proletarier-Katechismus nachbeten ... so gut wie über die Bourgeois. Die einzigen, die er achtet, sind ihm die Aristokraten, die reinen und die es mit Bewußtsein sind. Um sie von der Herrschaft zu verdrängen...

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