Zwischen ‚leerer Klimperey‘ und ‚wirklicher Kunst‘

Cover
Waxmann Verlag, 2012
Bereits ein kurzer Blick in die einschlägige Literatur verrät, dass es für die Zeit um 1800 offenbar kaum Wesentliches zur Geschichte der Gitarrenmusik in Deutschland zu berichten gibt und erst Mauro Giulianis Ankunft in Wien 1806/07 eine wahrhafte ›Guitaromanie‹ ausgelöst hat. Dieser scheinbare ›Geschichtsverlust‹ steht jedoch in deutlichem Widerspruch zu dem, was etliche zeitgenössische Quellen verraten: Nicht nur gab es in jener Zeit Gitarrenmusik in Deutschland (und zwar durchaus in großer Zahl), vielmehr wurden vor allem auch die Diskussionen um Gitarrenmusik, die in der Polarität zwischen ›leerer Klimperey‹ und ›wirklicher Kunst‹ anzusiedeln sind, außerordentlich lebhaft geführt. Überdies reflektieren und repräsentieren sie als pars pro toto die Vielfalt der sozialen, kulturellen und ästhetischen Diskurse einer Gesellschaft, die sich in der ›Sattelzeit‹ zwischen französischer Revolution und Wiener Kongress einem massiven Wandel ausgesetzt sah. Vor diesem Hintergrund ist die Studie als eine erste exemplarische ›Kartierung‹ der gitarristischen Landschaft in Deutschland um 1800 zu verstehen.
 

Inhalt

ABKÜRZUNGEN
12
DANK
13
DER GESCHICHTSVERLUST IN DER GITARRISTIK UM 1800
15
ZUR MUSIKALISCHEN ANALYSE DER GITARRENMUSIK IN DEUTSCHLAND UM 1800 EINE ANNÄHERUNG
31
EXEMPLARISCHE UNTERSUCHUNGEN DES REPERTOIRES
63
DIE ZEITGENÖSSISCHE DISKUSSION MUSIKÄSTHETISCHER KATEGORIEN DER GITARRENMUSIK
95
GITARRISTEN UND KOMPONISTEN
119
MUSIKVERLAGE ALS VERMITTLER ZWISCHEN KOMPONISTEN UND PUBLIKUM
145
GITARRENMUSIK UND BÜRGERLICHKEIT
165
SCHLUSSBEMERKUNGEN
187
QUELLEN UND LITERATUR
195
DOKUMENTE
213
REGISTER HISTORISCHER AKTEURE
257
Urheberrecht

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Häufige Begriffe und Wortgruppen

Autoren-Profil (2012)

Thorsten Hindrichs hat in Köln, Perugia und Mainz Musikwissenschaft, Romanistik (Italienisch) und Sonderpädagogik studiert und ist seit 2002 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Musikwissenschaftlichen Institut der Johannes Gutenberg-Universität in Mainz. Neben Gitarrenmusik zählen auch Musik und Musikleben der Renaissance sowie insbesondere Musik und Jugendkulturen zu seinen Schwerpunkten in Forschung und Lehre.

Bibliografische Informationen