Gesammelte schriften, Band 3L. Gerschel, 1876 |
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Häufige Begriffe und Wortgruppen
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Beliebte Passagen
Seite 64 - Demuth unverträglich ist die laute heftige Rede, Lüge, Schwüre, Spott, zügellose Begierde, Rachsucht; wer demüthig ist, rächt sich nicht wegen Beleidigungen, sondern erträgt sie still; trifft ihn ein Unfall, wird ihm seine Habe genommen, verliert er Kinder und nahe Verwandte, so erkennt er mit Ergebung die Gerechtigkeit der Vorsehung an. Wenn er sich einer Schuld gegen seinen Nebenmenschen bewusst ist, gesteht er sie ihm ein, und er beschämt den nicht, der eine Unwahrheit über ihn verbreitet...
Seite 62 - Böses reden ; sei nicht die Fliege, die stets die kranken Stellen aussucht: erzähle von dem Nächsten nicht die Fehler. Nimm keine deiner unwürdige Frau und halte deine Söhne zur Kenntniss der göttlichen Lehre an. Frohlocke nicht, wenn dein Feind fällt; aber gieb ihm zu essen, wenn er hungert; hüte dich, Waisen und Wittwen zu kränken, sei nicht Zeuge und Richter in einer Person, und richte nie allein.
Seite 64 - Verwandte, so erkennt er mit Ergebung die Gerechtigkeit der Vorsehung an. Wenn er sich einer Schuld gegen seinen Nebenmenschen bewusst ist, gesteht er sie ihm ein, und er beschämt den nicht, der eine Unwahrheit über ihn verbreitet hat. Verlass, mein Sohn, den Hochmuth, und greife zu der Demuth, lass...
Seite 62 - Essen ; iss lieber Kraut, ehe du dich von den Menschen abhängig machst '•) und jage nicht nach Macht und Herrschaft. Von einem bösen Nachbar, einem übelberüchtigten Menschen halte dich fern ; verweile nicht unter Leuten, die von ihren Nebenmenschen Böses reden ; sei nicht wie die Fliege, die stets die kranken Stellen aussucht: Erzähle von dem Nächsten nicht die Fehler.
Seite 63 - Gemüth, das die Liebe zu Gott erfüllt, dient seinem Schöpfer, auch wenn Gewalt es davon abzubringen sucht. Dann hat der Mensch ein brennendes Verlangen, dem Willen Gottes nachzuleben , und die Freude in Gott macht die weltlichen Genüsse vergessen; der Gott Liebende achtet nicht mehr der Ergötzungen von Frau und Kindern. Nichts beschäftigt ihn als der Wunsch, die göttlichen Gebote zu vollziehen, seinen Namen zu heiligen, und ihm sein Leben als Opfer darzubringen.
Seite 32 - Nur in gesetzmässiger, gemeinsamer Anerkennung können •wir Befriedigung, in unwiderruflicher Gleichstellung das Ende unseres Schmerzes finden. In der Freiheit aber, die der Hand die Fessel abnimmt, um sie der Zunge anzulegen, in einer Toleranz, welcher unser Verfall, nicht aber unser Fortschritt behagt, in dem Staatsbürgerthum, das Schutz ohne Ehre, Lasten ohne Aussichten bietet, vermisse ich Liebe und Gerechtigkeit, und in dem Körper des Staatsverbandes können so schädliche Elemente nur...
Seite 62 - Schöpfers gedenkt, nach seiner Gnade sehnsüchtig betet, liest, lernt; er trägt die Bürde seines Glaubens , verachtet die Weltgenüsse , ist bescheidenen Sinnes, beherrscht seine Begierde und hat Gott stets vor Augen. In seinem geraden Wandel spricht er sanft mit Jedermann, erzieht seine Kinder zum Guten, übt Liebe und Recht, sucht Andere auf den rechten Weg zu leiten; er ehrt seine Frau und bleibt ihr treu, verheirathet seine Kinder, sobald sie in die Jahre der Mannbarkeit treten, ist genügsam...
Seite 61 - Gebete; preise deinen Schöpfer, wenn du deine Kleider anlegst und wenn du deine Nahrung zu dir nimmst. Sei einer der ersten im Gotteshause , gehe mit Ehrfurcht hinein, bedenke vor wem du daselbst stehest. Im Lehrhause unterlasse jede eitle Rede, merke auf die Worte der Weisen, schätze nichts für zu gering und verachte Niemanden. Den Kranken besuche, zeige ihm ein heiteres Gesicht, belästige ihn aber nicht; die Trauernden tröste, weine über die Frommen und du wirst nicht uöthig haben, den Tod...
Seite 80 - Mitleiden ist grausam" bezeichnen denjenigen, der von dem Armen für seine Gaben harte Dienste verlangt. (C. 8.) Sei mildherzig gegen deine nichtjüdische Sklaven, erschwere ihnen die Arbeit nicht, behandele sie nicht geringschätzig durch verächtliche Worte oder Schläge; selbst wenn du mit deinem Knechte zankst, rede gelassen und höre seine Einreden an. Unsere alten Lehrer haben dem Sklaven von jedem Gerichte abgegeben, und zuvor für desseu Bcdürfniss als für das eigene gesorgt.
Seite 67 - ... den Ewigen deinen Gott. Kannst du mit dem Wenigen, das du besitzest, dich ernähren , so nimm nicht von Anderen, um reich zu werden, denn die meisten von denen, die von Anderen nehmen, haben kein Glück. An dem Gelde von Leuten, die die Münzen beschneiden, Wuchergeschäfte machen, unredlich Mass und Gewicht haben und im Handel nicht ehrlich sind, ist kein Segen; ihre Kinder und Helfershelfer müssen auswandern und kommen an den Bettelstab.