bd. Briefe aus Paris, 1830-1831E. Luft, P. Bickler, 1858 |
Inhalt
136 | |
148 | |
152 | |
170 | |
175 | |
179 | |
192 | |
206 | |
30 | |
32 | |
39 | |
43 | |
58 | |
67 | |
83 | |
107 | |
108 | |
127 | |
132 | |
213 | |
219 | |
232 | |
233 | |
235 | |
249 | |
264 | |
266 | |
273 | |
280 | |
314 | |
Andere Ausgaben - Alle anzeigen
Häufige Begriffe und Wortgruppen
Abend alten armen Blätter blos Brief Bundesversammlung Bürger Byron Censur Cholera denken deſſen deutſchen Deutschland dieſe dreißig dumm einige einmal erst fein fich find Franken Frankfurt Frankreich Franzosen franzöſiſchen Frau Freiheit Freunde Furcht Fürsten ganze Geist gelesen Geſellſchaft gethan gewiß gibt glauben gleich Glück Goethe Gott großen Hand Haß Haus Hauſe heißt Herr Herz heute Himmel iſt Jahre jezt Juden jungen Kammer Kinder kommen König könnte Kopf lachen Lande lange laſſen läßt Leben Leute lichen Liebe ließ Ludwig XVIII machen macht Malibran Mann Medor Menschen Miniſter möchte Monrose muß müſſen mußte Muth Napoleon Nationalgarde Paris Paul de Kock Perrier Polen Polizei Preßfreiheit recht Regierung Revolution Rußland sagt ſah schlecht ſchon sehen ſehr ſein ſeine ſelbſt seyn ſich ſie ſind ſoll ſondern stand Stunden Talleyrand Teufel Theater Theil thun todt Unglück unsere Vaterland Vaudeville viel Volk wahr weiß Welt wieder wiſſen wohl wollen wollte Wort Zeitung zwei
Beliebte Passagen
Seite 209 - Allein späterhin schien es bedenklich, zu einer Zeit, da mit Kronen im Ernst gespielt wurde, mit dieser heiligen Zierde sich scherzhaft zu gebärden.
Seite 207 - Revolution geworfen; ich aber, die greulichen, unaufhaltsamen Folgen solcher gewalttätig aufgelösten Zustände mit Augen schauend und zugleich ein ähnliches Geheimtreiben im Vaterlande durch und durch blickend, hielt ein für allemal am Bestehenden fest, an dessen Verbesserung, Belebung und Richtung zum Sinnigen, Verständigen ich mein Leben lang bewußt und unbewußt gewirkt hatte, und konnte und wollte diese Gesinnung nicht verhehlen.
Seite 205 - Einem tätigen produktiven Geiste, einem wahrhaft vaterländisch gesinnten, und einheimische Literatur befördernden Manne wird man es zugute halten, wenn ihn der Umsturz alles Vorhandenen schreckt, ohne daß die mindeste Ahnung zu ihm spräche was denn Besseres, ja nur anderes daraus erfolgen solle. Man wird ihm beistimmen wenn es ihn verdrießt, daß dergleichen Influenzen sich nach Deutschland erstrecken, und verrückte, ja unwürdige Personen das Heft ergreifen.
Seite 202 - Schon im Jahr 1785 hatte die Halsbandgeschichte einen unaussprechlichen Eindruck auf mich gemacht. In dem unsittlichen Stadt-, Hof- und Staatsabgrunde, der sich hier eröffnete, erschienen mir die greulichsten Folgen gespensterhaft, deren Erscheinung ich geraume Zeit nicht...
Seite 261 - Nicht gegen den Besitz, nur gegen die Vorrechte der Reichen streitet das Volk ; wenn aber diese Vorrechte sich hinter dem Besitz verschanzen, wie will das Volk die Gleichheit, die ihm gebührt, anders erobern, als indem es den Besitz erstürmt?
Seite 150 - Feder zu führen, ich konnte nicht lesen, nicht denken, ich konnte nicht einmal weinen und beten; nur fluchen konnte ich. Gesiegt haben die Polen schon vier Tage lang, aber entschieden ist noch nichts, und gestern sind gar keine Nachrichten gekommen. Man sprach von einem Kuriere, den der russische Gesandte erhalten; die Russen wären in Warschau eingerückt. Aber wenn das wahr wäre, hätte man schon den Jubel der besoffenen Knechte gehört an den Festtagen ihrer Herren, und die deutschen Blätter...
Seite 174 - König ist wer seinen Launen lebt. Ich muß lachen, wenn die Leute sagen, Byron wäre nur einige und dreißig Jahre alt geworden; er hat tausend Jahre gelebt. Und wenn sie ihn bedauern, daß er so melancholisch gewesen! Ist es Gott nicht auch? Melancholie ist die Freudigkeit Gottes. Kann man froh sein wenn man liebt? Byron haßte die Menschen, weil er die Menschheit, das Leben, weil er die Ewigkeit liebte.
Seite 151 - ... kann noch die Polen retten. Ach! gibt es denn einen Gott? Mein Herz zweifelt noch nicht, aber der Kopf darf einem wohl davon schwach werden, und wenn - was nützt dem vergänglichen Menschen ein ewiger Gott? Wenn Gott sterblich wäre wie der Mensch, dann wäre ihm ein Tag ein Tag, ein Jahr ein Jahr, und der Tod das Ende aller Dinge. Dann würde er rechnen mit der Zeit und mit dem Leben, würde nicht so späte Gerechtigkeit üben und erst den entferntesten Enkeln bezahlen, was ihre Ahnen zu fordern...
Seite 208 - ... ein Oppositions-Versuch unbescheiden hervor; in den Zwischenakten flüsterte man von allerlei Tadelnswürdigem, wozu denn die freilich etwas bedenkliche Stellung der Mutter erwünschten Anlaß gab. Ein sowohl den Autor als die Intendanz angreifender Aufsatz war in das Mode-Journal...
Seite 202 - ... Stadt-, Hof- und Staatsabgrunde, der sich hier eröffnete, erschienen mir die greulichsten Folgen gespensterhaft, deren Erscheinung ich geraume Zeit nicht los werden konnte, wobei ich mich so seltsam benahm, daß Freunde, unter denen ich mich eben auf dem Lande aufhielt, als die erste Nachricht hievon zu uns gelangte, mir nur spät, als die Revolution längst ausgebrochen war, gestanden, daß ich ihnen damals wie wahnsinnig vorgekommen sei.