Die Revolution in der deutschen Literaturwissenschaft: Vortrag gehalten vor dem Verein deutscher Lehrer von New York und umgegend, am 6. März 1926

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E. Ebering, 1926 - 30 Seiten
 

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Häufige Begriffe und Wortgruppen

Beliebte Passagen

Seite 7 - Nicht wissenschaftliche Reflexion und rationale Erkenntnis der Fehlerquellen unserer früheren Methoden, vielmehr die Sehnsucht nach neuer Sinngebung des Lebens, die im weitesten Sinne des Wortes „religiöse" Begeisterung der jungen Generation für eine neue Wertordnung hat der literarhistorischen Revolution die sieghafte Stoßkraft verliehen.
Seite 20 - ... hat, durch unmittelbares Bekenntnis oder durch dich* terische Verklärung. Goethe hat von dieser Frau mehr gesehn und gewußt als alle Nachgeborenen aus etwaigen Nachlaßfetzen oder aus Berichten von Zeitgenossen herauslesen können . . und wer grämliche oder bittere Momente, wie sie in solchen Nachlaßfetzen oder Anekdoten festgehalten sind, isoliert und dann verallgemeinert — eine Versuchung der wohl moderne Li...
Seite 20 - Li» terarhistoriker auch ohne den Lakaien-instinkt erliegen können aus einem falschen Glauben an die Authentizität des Zufälligen — der verfährt wie einer der etwa eine fratzenhafte Momentphotographie Bismarcks als Vertrauens» würdigen Ausdruck von Bismarcks Wesen den Bildern Lenbachs vorzieht. Nur das symbolisch Fruchtbare, nicht das zufällig Passierte hat Wirklich...
Seite 19 - Fließen" der ewig sich fortbewegenden Wirklichkeit erfassen und den „Nerv der schöpferischen Entwicklung" bloßlegen und nicht nur die historisch gieifbaren Resultate registrieren.
Seite 10 - Literaturgeschichtsschreibung als Rekonstruktion vergangener Epochen, als Versuch fremde Strukturen oder historische Phänomene zu verstehen, relativ bleiben muß.

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