Geraubte Identität: die gewaltsame "Eindeutschung" von polnischen Kindern in der NS-Zeit

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Böhlau, 2010 - 304 Seiten
Daneben ist noch das Umsiedlerlager „Parsch" in Salzburg zu nennen, in dem auch „eindeutschungsfähige" Jungen und Mädchen kurzfristig untergebracht und an Pflegefamilien im Raum Salzburg übergeben wurden. Die Vermittlung an eine deutsche bzw. österreichische Pflegefamilie stellte den „krönenden Abschluss" der „Eindeutschungsverfahrens" dar. Die Integration in diese „Ersatzfamilien" verlief allerdings unterschiedlich: So wurden einige Kinder von ihren Pflegestellen als Arbeitskräfte ausgenutzt, andere Familien hingegen gaben den ausländischen Pflegekindern ein herzliches Zuhause. Infolgedessen lehnten so manche Jungen und Mädchen nach Kriegsende die Repatriierung in ihre ursprüngliche Heimat ab. Das Auffinden der polnischen Kinder war für die diversen Suchdienste nach Kriegsende mit enormen Schwierigkeiten und bürokratischen Hindernissen verbunden, nur ein Bruchteil der Kinder konnte gefunden werden.^

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