Vom Recht Zur Geschichte: Akten Aus NS-Prozessen Als Quellen Der Zeitgeschichte

Cover
Jürgen Finger, Sven Keller, Andreas Wirsching
Vandenhoeck & Ruprecht, 2009 - 299 Seiten
NS-Prozesse in der zeithistorischen Forschung Der Band gibt einen Überblick über Grundlagen und Durchführung juristischer Strafverfolgung von NS-Verbrechen und eröffnet Einblicke in die zeitgeschichtliche Nutzung juristischen Aktenmaterials. Die juristische Aufarbeitung war ein zentrales Element des Ringens um einen adäquaten Umgang mit der NS-Vergangenheit. Die aus der Strafverfolgung von NS-Verbrechen hervorgegangenen Justizakten werden von der zeithistorischen Forschung längst als unverzichtbare Quelle für die Erforschung der nationalsozialistischen Verbrechen und der Vernichtungspolitik des NS-Regimes herangezogen. In diesem Band schildern ausgewiesene Historiker Hintergründe der Strafverfolgung von NS-Verbrechen. Auf der Basis ihrer eigenen Forschungsinteressen stellen sie quellenkritische und methodische Überlegungen an, reflektieren Möglichkeiten und Grenzen der Verwendung juristischen Aktenmaterials aus NS-Prozessen als Quelle und geben Anregungen und praktische Hinweise für künftige Forschungen. Inhalt Jürgen Finger, Sven Keller und Andreas Wirsching: Einleitung Grundlagen der Prozesse Freia Anders Kontinuität oder Diskontinuität? - Plädoyer für eine rechtshistorische Perspektive bei der Nutzung von Strafakten als Quelle Ludwig Eiber Nach Nürnberg. Alliierte Prozesse in den Besatzungszonen Edith Raim Der Wiederaufbau der Justiz in Westdeutschland und die Ahndung von NS-Verbrechen in der Besatzungszeit 1945-1949 Annette Weinke Strafverfolgung von NS-Verbrechen in der Sowjetischen Besatzungszone und der DDR. Diskussion und Perspektiven Claudia Kuretsidis-Haider Die strafrechtliche Verfolgung von NS-Verbrechen durch die österreichische Justiz Amedeo Osti Guerrazzi Italiener als Opfer und Täter. Kriegsverbrecherprozesse in Italien nach dem Zweiten Weltkrieg Quellenkritik, Methode, Darstellung Jürgen Finger Quellen- und Aktenkunde von Strafprozessakten Jürgen Finger und Sven Keller Täter und Opfer - Gedanken zu Quellenkritik und Aussagekontext Dieter Pohl Sowjetische und polnische Strafverfahren wegen NS-Verbrechen - Quellen für den Historiker? Werner Renz Tonbandmitschnitte von Prozessen als Quelle Katrin Stoll Selbst- und Fremddeutung von NS-Tätern im Bielefelder Bialystok-Prozess. Angeklagte und Richter zu den Deportationen aus Grodno Stephan Lehnstaedt Mehr als nur die Verbrechen. Kulturgeschichtliche Fragen an Justizakten Sven Keller Geschichte aus Gerichtsurteilen. Perspektiven auf die Gesellschaft der Kriegsendphase Kerstin Brückweh Dekonstruktion von Prozessakten - Wie ein Strafprozess erzählt werden kann Sabrina Müller Zum Drehbuch einer Ausstellung. Der Ulmer Einsatzgruppenprozess von 1958 Beiträger Freia Anders (Bielefeld), Kerstin Brückweh (London), Dick de Mildt (Amsterdam), Ludwig Eiber (Augsburg), Andreas Eichmüller München), Jürgen Finger (Augsburg), Wolfgang Form (Marburg), Martin Gruner (Augsburg), Sven Keller (Augsburg), Andreas Kunz (Freiburg), Claudia Kuretsidis-Haider (Wien), Stephan Lehnstaedt (München), Sabrina Müller Stuttgart), Amedeo Osti Guerrazzi (Rom), Dieter Pohl (München), Edith Raim (München), Werner Renz Frankfurt a.M.), Christiaan F. Rüter (Amsterdam), Katrin Stoll (Bielefeld), Annette Weinke (Jena), Andreas Wirsching (Augsburg) Jürgen Finger ist Lehrbeauftragter am Lehrstuhl für Neuere und Neueste Geschichte der Universität Augsburg. Sven Keller ist Lehrbeauftragter am Lehrstuhl für Neuere und Neueste Geschichte der Universität Augsburg. Dr. Andreas Wirsching ist Professor für Neuere und Neueste Geschichte an der Universität Augsburg.

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